22 Feb 2005

Prokofiev's Love for Three Oranges in Linz

Es ist eine der kürzesten Sterbesze nen der Operngeschichte: Ein schnoddrig verkündetes Todesur teil, jemand wuselt mit einem Strick herum, dann ist die intrigante Königs-Nichte auch schon tot. In Prokofieffs Märchen-Oper “Die Liebe zu den drei Orangen” wird schnell gestorben: Auch die den ersten beiden Zitrus-Früchten entsprungenen Prinzessinnen verdursten rasch, wenn auch klagend – eines der Details, mit denen sich der Komponist/Librettist Prokofieff vom Verismo abgrenzt. Keine naturalistische Darstellung, keine opulent auskomponierten Szenen voller Gefühlsüberschwang; statt dessen: Märchen und absurdes Theater, kurze Sequenzen, die einander fast überholen.

Kritik Oper: Kräftiger Vitamin-C-Stoss

VON HELMAR DUMBS [Die Presse, 22 Feb 05]

Ein Kompendium musikalischer Komik: Prokofieffs "Liebe zu den drei Orangen" im Linzer Landestheater.

Es ist eine der kürzesten Sterbesze nen der Operngeschichte: Ein schnoddrig verkündetes Todesur teil, jemand wuselt mit einem Strick herum, dann ist die intrigante Königs-Nichte auch schon tot. In Prokofieffs Märchen-Oper "Die Liebe zu den drei Orangen" wird schnell gestorben: Auch die den ersten beiden Zitrus-Früchten entsprungenen Prinzessinnen verdursten rasch, wenn auch klagend - eines der Details, mit denen sich der Komponist/Librettist Prokofieff vom Verismo abgrenzt. Keine naturalistische Darstellung, keine opulent auskomponierten Szenen voller Gefühlsüberschwang; statt dessen: Märchen und absurdes Theater, kurze Sequenzen, die einander fast überholen.

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