20 Sep 2005

Widerhall des Romantik-Urknalls

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=k&ressort=ke&id=507692

von Wilhelm Sinkovicz [Die Presse, 21 September 2005]

Die Staatsoper wagt sich noch einmal an Rossinis "Wilhelm Tell".

Mag die gar nicht reiz- und witzlose Inszenierung David Pountneys auch schon in unzusammenhängende, von Renato Zanellas unsäglichen Choreographien gestörte Einzel-Gags zerfallen: Musikalisch gelingt diesmal eine Aufführung auf sehr hohem Niveau. Bertrand de Billy steht am Pult. Er hat in den Proben zur Wiederaufnahme gründlich geputzt und geschliffen. Dem Spiel der Philharmoniker hört man an, dass es in dieser Partitur nichts Nebensächliches gibt. Auch was in den Noten nach simpler Begleitfigur aussehen mag, klingt in der tönende Realität brillant, auch brisant die politisch explosive Handlung vorantreibend.